Konzept
2019 feierte die Stiftung Bauhaus Dessau den 100-jährigen Geburtstag des Bauhauses. Zu diesem Anlass sollte die bedeutende und weltweit zweitgrößte Bauhaus-Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau umfassend der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dies bedeutete aber auch eine große Herausforderung. Denn: Wie stellt man eine Schule aus?
Es sollte eine zeitgenössische Position zu einem Bauhaus Museum im Stadtpark der Stadt Dessau-Roßlau gefunden werden. Aus denkmalfachlicher Sicht wurde empfohlen, bei der Platzierung des Baukörpers im Baufeld an die östliche Grenze anzubauen, um so im Sinne einer „Städtereparatur“ eine Anlehnung an die historische Bauflucht an der Kavalierstraße zu erreichen.
Der Entwurf bewegt sich zwischen der Formsprache des Bauhauses und der organischen Form des Stadtparks. Das Museum besteht aus drei unterschiedlich großen Kubaturen, die die orthogonale Welt des Bauhauses auf eine minimalistische Art interpretieren. Diese klare Form wird von einer zweigeschossigen Freiform umgeben, die als Bindeglied die Funktion des Verweilens und die der Erschließung erfüllt. Die gegensätzliche Formsprache erzeugt einen Kontrast zwischen der klaren und geschlossenen Fläche der Kubaturen und der offenen und transparenten Fläche des organischen “Gürtels“, der den Übergang zum Stadtpark bildet. Somit wird unter anderem auch gewährleistet, dass beim Betreten der geschlossenen Flächen die Aufmerksamkeit des Besuchers auf die Ausstellung gelenkt wird und beim Verlassen auf die umgebende Natur, die durch Licht und Offenheit geprägt ist.