Konzept
Auf dem ehemaligen Postgelände im Ostend sollte ein Konzept entstehen, das speziell auf musizierende Anwohner zugeschnitten werden sollte. Dabei sollte die neue Wohnsituation den besonderen Anforderungen von Musikern gerecht werden. Hierzu wurden private Wohneinheiten in den Obergeschossen mit schallentkoppelten Übungsräumen geplant und Gemeinschaftsflächen im Sockelbereich, der Gleichgesinnten eine Vielzahl an Möglichkeiten zur musikalischen Entfaltung bietet. Hierzu wurden Gruppenräume zum gemeinsamen Proben angeboten, ein Musikstudio als Treffpunkt für Produzenten und ein Musik-Café in Clubatmosphäre für die ersten Auftritte. Somit bildet der Sockelbereich das musikalische Fundament der Bebauung und dient als kreativer Schmelztiegel für die Bewohner.
Das Raumprogramm folgt einer Struktur, die im Folgenden als Musikfluss bezeichnet wird. So wie ein Fluss eine Quelle und eine Mündung mit einer Fließrichtung besitzt, folgt die Form des Gebäudes dieser Strömung. Die Strömung begleitet den musikalischen Prozess von der Quelle bis hin zur fertigen Komposition, die an der Kreuzung zur Hanauer Landstraße in das musikalische Delta mündet und nach neuen Zuhörern sucht.
Das Konzept hat durch seine bildhafte Formfindung nicht den Anspruch, sich optimal in die Nachbarbebauung einzureihen. Es versucht sich nicht in Zurückhaltung zu üben, sondern in Polarisierung und Bewegung, so wie die Musik.