Konzept
Das Konzept beschäftigt sich mit Gebäudehüllen im Bestand, die gestalterisch, energetisch und technologisch modifiziert werden. Des Weiteren werden Möglichkeiten zur Barrierefreiheit und Inklusion untersucht.
Vor diesem Hintergrund sollte der Bestand erhalten bleiben und sinnvoll ergänzt werden. Dabei wurden neue Elemente hinzugefügt, die sich sowohl in der Farbigkeit als auch in der Materialität bewusst vom Bestand abheben und die Barrierefreiheit berücksichtigen.
Die vorhandenen Balkone auf der Südseite wurden abgebrochen und durch neue ersetzt, die durch eine chaotische Anordnung die Ansicht des Gebäudes individualisieren. Die Umstrukturierung der Balkone hatte auch eine Veränderung der Innenräume zur Folge, so dass variable Grundrisse entwickelt wurden, die der chaotischen Anordnung folgen. Des Weiteren wurden die Fensterbrüstungen auf der Südseite entfernt und die Fenster geschossübergreifend zu verschiedenen Einheiten optisch zusammengefasst. Durch die vorgesehenen Maßnahmen entsteht eine interessante Anordnung von horizontalen und vertikalen Elementen, die die strenge Struktur der Bestandsfassade auflösen.
Des Weiteren bieten die Fensterelemente eine energetische Komponente, die aus einer dezentralen Lüftung, einem Sonnenschutz sowie einer PV-Anlage besteht. Die Fassade wird mit einer hinterlüfteten Klinker-Vorsatzschale ausgestattet. Die Balkone sowie der Eingangsbereich bestehen aus Holzpaneelen, die sich von der Klinkerfassade gestalterisch abheben. Der Entwurf zeigt bewusst den zeitlichen Kontext der Errichtung, so dass für den Betrachter alte und neue Elemente sichtbar werden.
Weitere Maßnahmen sind die veränderte Dachneigung zur Realisierung von Dachgeschosswohnungen mit raumhohen Fenstern und der vorgezogene Eingangsbereich auf der Nordseite, um die Raumqualität zu fördern sowie einen Aufzug zwecks Barrierefreiheit zu integrieren.